Eintöpfe
- Datum:
- 14. August 2024
- Lesezeit:
- 5 min
Draußen ist es kalt, der Wind pfeift durch die laublosen Bäume und Regen lässt die Kälte noch unangenehmer werden. Meldet sich dann auch noch der Hunger, hat die Sehnsucht nach Wärme ihren Höhepunkt erreicht. Wie herrlich ist in dieser Situation ein wohlschmeckender Eintopf.
Gerade im Winter mögen viele die leckeren deftigen Eintöpfe. Sie wärmen Körper und Seele, ihre Zubereitung ist einfach und das Beste daran: Wenn Sie die doppelte Portion kochen, werden sie am zweiten Tag — noch besser durchgezogen — umso schmackhafter. Außerdem spart das Zeit und Sie kommen tags darauf viel schneller in den Genuss einer wärmenden Mahlzeit. Eintöpfe sind sehr nahrhafte und gesunde, manchmal auch kalorienarme Gerichte mit Zutaten wie Hülsenfrüchten, Gemüse und Getreideprodukten, nach Belieben auch mit Fleisch, Wurst oder Speck. Zudem setzt man heute im neu erwachten Klimabewusstsein beim Kochen wieder eher auf den Einsatz von Gemüsesorten aus heimischem Anbau. So werden für viele Eintopfgerichte regional angebaute Kohlsorten, Lauch, Karotten oder Kürbisse verwendet. Dieses Gemüse hat zudem den Vorteil, dass es keine langen Lagerzeiten hinter sich hat und somit noch viel mehr Vitamine enthält, als Gemüsesorten, die mit dem LKW quer durch Europa transportiert wurden.
Durcheinander mit langer Tradition
Eintöpfe sind weltweit verbreitet und haben eine sehr lange Tradition. Früher gab es oft nur eine Kochstelle, sodass eine komplette Mahlzeit aus verschiedenen Zutaten in einem einzigen Topf zubereitet werden musste. Das „Durcheinander“ oder „Zusammengekochte“, wie es früher oft genannt wurde, gehört zu den ältesten bekannten Kochtechniken und ist Jahrtausende alt. Traditionelle Kochgeschirre für Eintöpfe sind neben ganz normalen Töpfen auch die nordafrikanische Tajine, ein aus gebranntem Lehm bestehendes Schmorgefäß, der Saš, eine gewölbte Pfanne aus Ton oder Stahl, die mit einem Deckel geschlossen wird, oder auch der Römertopf, in dem man ebenfalls schmackhafte und gesunde Eintopfgerichte zaubern kann.
Einfach und schnell zubereitet
Eintöpfe sind einfach zuzubereiten. Das Gemüse muss gewaschen, geschält und zerkleinert werden. Wird Fleisch oder Wurst zum Eintopf verwendet, wird auch das vor dem Anbraten oder Garen meist in mundgerechte Stücke geschnitten. Sind Sie berufstätig und kommen abends abgehetzt nach Hause, dann kochen Sie Eintopfgerichte doch einfach am Wochenende auf Vorrat und frieren diese portioniert ein. Stellen Sie die gewünschte Portion morgens vor der Arbeit aus der Gefriertruhe in den Kühlschrank, dann brauchen Sie diese abends nur noch schnell aufzuwärmen. Viele benutzen hierzu auch die zeitsparende Mikrowelle.
Rezepte
Karotten-Kartoffel-Topf mit Putenkeule
Zutaten: 1 kg Putenoberkeule, mit Knochen, 800 g Kartoffeln, 800 g Karotten, 200 g Zwiebeln, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Paprikapulver, Kräuter der Provence, Muskat
Den Römertopf mit Deckel für ca. 15 Min. komplett in kaltes Wasser stellen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln schälen. Kartoffeln in Stücke schneiden, Karotten längs vierteln und in längere Stücke schneiden, Zwiebeln achteln. Das vorbereitete Gemüse mit den Gewürzen mischen und in den Römertopf schichten. Putenkeule auf der Hautseite mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden. Fleischseite salzen und pfeffern. Keule mit der Fleischseite nach unten auf das Gemüse legen. Deckel auflegen und den Römertopf in den kalten Backofen schieben. Backofen auf 250 °C (Umluft 220 °C) einschalten, Eintopf 90 bis 100 Minuten garen.
Pro Portion: 585 kcal (2448 kJ), Eiweiß 53,6 g, Kohlenhydrate 40 g, Fett 22,6 g, BE 3,3
Wirsing-Lamm-Eintopf
Zutaten: 750 g Lammkeule, ohne Knochen, 4 große Zwiebeln, 200 g Karotten, 500 g festkochende Kartoffeln, 600 g Wirsing, 750 ml Fleisch brühe, 2 Lorbeerblätter, Thymian, gerebelt, Salz, Pfeffer aus der Mühle Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Die Hälfte davon auf den angefeuchteten Boden eines großen Suppentopfes schichten, leicht pfeffern. Zwiebeln und Karotten schälen, in Stücke schneiden und über den Kartoffeln verteilen, leicht pfeffern. Wirsing in Rauten schneiden, waschen und darüber in den Topf geben. Lammkeule in Würfel schneiden, salzen und pfeffern und über dem Wirsing verteilen. Restliche Kartoffelscheiben darüber geben, Thymian und Lorbeerblätter zufügen. Fleischbrühe über die geschichteten Zutaten gießen. Topf schließen und langsam zum Kochen bringen. Das Ganze bei geringer bis mittlerer Hitze etwa 75 Minuten garen.
Pro Portion: 445 kcal (1863 kJ), Eiweiß 44,5 g, Kohlenhydrate 36,5 g, Fett 12,6 g, BE 3,1
Graupen-Curry-Eintopf
Zutaten: 400 g Hähnchenbrust, 150 g Graupen, 1 Bund Suppengrün, 2 Kartoffeln, 1⁄2 Weißkohl, 2 EL Öl, 1,5 l Hühnerbrühe, 1–2 EL Sojasoße, 1–2 EL Currypulver, Salz, Pfeffer aus der Mühle, evtl. etwas Sahne
Hähnchenbrust in der Hühnerbrühe bei mittlerer Hitze in etwa 20 Minuten garen. Aus der Brühe nehmen und beiseite stellen. Graupen in reichlich kaltes, ungesalzenes Wasser geben, aufkochen, etwa 5 Min. köcheln lassen, in ein Sieb gießen. Suppengrün und Kartoffeln putzen bzw. schälen und klein würfeln. Rippen des Weißkohls entfernen, Blätter in Streifen schneiden. Öl in einem großen Topf erhitzen, Kartoffeln, Suppengrün und Kohlstreifen etwa 3 Min. darin dünsten. Das Ganze mit Currypulver bestreuen. Graupen und Hühnerbrühe zugeben, aufkochen und bei mittlerer Hitze in etwa 35 Minuten garen, dabei gelegentlich umrühren. Hähnchenfleisch in Würfel schneiden, zum Eintopf geben und erhitzen. Mit Salz und Pfeffer, der Sojasoße und nach Wunsch mit etwas Sahne abschmecken. Pro Portion: 443 kcal (1855 kJ), Eiweiß 18,6 g, Kohlenhydrate 50,3 g, Fett 18,2 g, BE 4,2