Kräuterkunde
- Datum:
- 20. August 2024
- Lesezeit:
- 4 min
Im Frühjahr beginnt für die meisten Kräuter die Hochsaison. Viele Gerichte erhalten erst durch sie den richtigen Pfiff und werden bekömmlicher.
Die Auswahl an Küchenkräutern ist riesig, ihre Einsatzmöglichkeiten scheinbar grenzenlos. Damit frische Kräuter ihre Aromen im Essen möglichst voll entfalten können, sollten Sie Stängel und Blätter erst kurz vor der Verwendung mit einer sauberen Küchenschere oder einem scharfen Messer zerkleinern. Ist das Werkzeug zu stumpf, werden die Pflänzchen nur zerdrückt, und wertvolle ätherische Öle kommen nicht zur Geltung.
Ab wann in den Topf?
Zu welchem Zeitpunkt frische Kräuter in die Pfanne oder den Kochtopf kommen, hängt von ihrer Beschaffenheit ab. Manche Sorten verlieren bei Hitze schnell ihr Aroma und sollten deshalb erst ganz zum Schluss zum Essen gegeben werden, andere entfalten beim Kochen erst ihren vollen Geschmack und dürfen länger mitgaren. Als Faustregel gilt: Haben Kräuter eher robuste Blätter, wie beispielsweise Thymian, Rosmarin oder Lorbeer, werden sie frühzeitig dazu- gegeben. Zarte Kräuter – wie Basilikum, Salbei, Minze oder Schnittlauch – kommen am besten erst kurz vor dem Servieren ins Essen.
Was passt zu welcher Speise?
- Der Klassiker: Auf Tomaten mit Mozzarella gehört Basilikum
- Bärlauch hat einen starken Knoblauchgeschmack und eignet sich toll für ein Pesto oder Dips.
- Dill ist für viele Fischgerichte und Gurkensalat unverzichtbar.
- Rosmarin und Thymian passen perfekt zu kräftigen Fleisch- und Fischgerichten oder auch zu Kartoffeln. Und sie harmonieren gut mit Gemüse wie Paprika, Auberginen oder Zucchini.
- Liebstöckel sowie Bohnenkraut bereichern viele Suppen und Eintöpfe.
- Zum Dessert gibt Minze mancher Süßspeise den Extrakick.
Viel Wissenswertes über Kräuter und ihre Verwendungsmöglichkeiten finden Sie auch auf www.kraeuter-abc.de
Frische Kräuter selbst anbauen
Es geht nichts über frische Kräuter, die man am besten auf dem eigenen Balkon anbaut: vom Blumen- direkt in den Kochtopf, sozusagen. Aber auch auf dem Wochenmarkt gibt es im Frühjahr und Sommer eine große Auswahl.
Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Kapuzinerkresse und Melisse können Sie übrigens unabhängig von der Jahreszeit auch gut selbst auf der Fensterbank ziehen. Ein sonniger Standort ist dafür ideal. Das Gefäß mit Untersetzer sollte gut zur Pflanze passen – die Kresse beispielsweise braucht eine flache Schale, Salbei und Rosmarin hingegen größere Töpfe. Ein Hinweis auf der Saatgutverpackung gibt Aufschluss darüber, ob es sich bei dem Kraut um einen Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Lichtkeimer werden nur oben auf die Erde gelegt und leicht angedrückt, Dunkelkeimer müssen in die Erde gesät werden. Sodann regelmäßig gießen, ohne dass Staunässe entsteht.
Getrocknete Kräuter
Getrocknete Kräuter aus dem Supermarkt haben natürlich auch ihre Berechtigung. Ihr Aroma ist häufig sehr intensiv, sodass Sie mit der Dosierung etwas experimentieren sollten. Am besten zunächst wenig zum Essen geben. Wenn Sie hingegen das Aroma verstärken möchten, sollten Sie das Gewürz vor dem Gebrauch etwas zerreiben.
Haltbarkeit durch Bestrahlung
Zur Verbesserung der Haltbarkeit dürfen getrocknete Kräuter in Deutschland bestrahlt werden. Sie finden dann den Hinweis „bestrahlt“ oder „mit ionisierenden Strahlen behandelt“ auf der Verpackung. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Europäischer Lebensmittelbehörde (EFSA) ist eine Bestrahlung nicht gesundheitsgefährdend. Die EFSA weist vielmehr darauf hin, dass die Bestrahlung von Lebensmitteln eine Möglichkeit von vielen ist, Krankheitserreger in Lebensmitteln zu reduzieren und Lebensmittel dadurch mikrobiologisch sicher zu machen.
Richtig aufbewahren
Frisch gekaufte Schnittkräuter können Sie wenige Tage im Gemüsefach Ihres Kühlschranks aufbewahren. Wickeln Sie sie dazu in ein feuchtes Tuch ein oder legen Sie sie direkt nach dem Waschen noch feucht in eine Frischhaltebox. Einzelne Stängel oder ein Bund kommen in ein Glas Wasser. Klein gehackte Kräuter lassen sich auch als Eiswürfel einfrieren. Pro Würfel verwenden Sie zwei Drittel Kräuter und ein Drittel Wasser