Das schwerste innere Organ des Menschen

Die Leber

Eine Person, die eine projizierte Leber über den Händen hält Eine Person, die eine projizierte Leber über den Händen hält
Datum:
14. August 2024
Lesezeit:
4 min

Manager, Monteur und Müllmann

Wie geht es eigentlich Ihrer Leber? Sie wissen es nicht? Da sind Sie kein Einzelfall: Das schwerste innere Organ des Menschen bewältigt vielfältige Aufgaben, hält uns bei Kräften, arbeitet aber unauffällig und bescheiden im Hintergrund.

Bei jeder Mahlzeit ist die Leber als Stoffwechselorgan an der Regulation des Fett- und Zuckerstoffwechsels sowie des Mineral- und Vitaminhaushalts beteiligt. Auch wenn Sie gerade keine Nahrung zu sich nehmen: Ihre Leber versorgt Sie aus ihrem reichhaltigen Speichervorrat an Vitaminen, Eisen und Folsäure. Als Entgiftungszentrale filtert die Leber Schadstoffe aus dem Blut und führt Abfallprodukte des Stoffwechsels über Darm und Niere zur Ausscheidung. Als Drüse produziert sie im Verlauf eines Tages fast einen Liter Gallensaft, der für die Fettverdauung und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine ständig benötigt wird. Und tatsächlich ist auch unser seelisches Gleichgewicht von der Leistungskraft der Leber abhängig: „Läuft uns eine Laus über die Leber“ und wird das „Kraftwerk des Körpers“ überstrapaziert, kann der Hormonhaushalt empfindlich aus dem Gleichgewicht geraten. Das kann zu Niedergeschlagenheit, Müdigkeit und sexueller Lustlosigkeit führen. Lebererkrankungen sind wenig bekannt, aber weit verbreitet. Vermutlich leiden mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland an einer Erkrankung der Leber — viele davon, ohne es zu merken. Denn Lebererkrankungen verursachen kaum Schmerzen und weisen oft unklare Symptome auf. Daher werden Leberleiden häufig erst spät erkannt, manchmal zu spät, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.

Zu viel, zu süß, zu fett

Wenn Bauch und Hüften runder werden, können die überflüssigen Pfunde eine Gefahr für die Leber darstellen. Unauffällig und unsichtbar kann sich das wichtige Organ im Innern des Körpers vergrößern und verfetten. Eine sogenannte Fettleber ist oft Folge falscher Ess- und Lebensgewohnheiten wie zum Beispiel Bewegungsmangel, hoher Konsum von Alkohol und/oder Medikamenten oder ungesunde Ernährung. „Bei einer Fettleber“, so Prof. Dr. Michael Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, „ist der Bogen überspannt: Die Leber muss mehr Fette aufnehmen als sie abbauen kann und lagert sie im Gewebe ein.“

Zu viel Alkohol

Alkohol greift die Leber doppelt an: Er wird von ihr zu Fett umgewandelt und schädigt gleichzeitig die Leberzellen. Die Leber ist entzündet und kann ihre vielfältigen Funktionen nicht mehr richtig wahrnehmen. Sie kann Schadstoffe nicht mehr aus dem Blut filtern, wodurch der gesamte Organismus in Mitleidenschaft gezogen wird.

Wenn Viren die Leber angreifen

Mindestens fünf Hepatitisviren können die Leber attackieren: A, B, C, D und E. Hepatitis A und E werden in der Regel durch verunreinigte Nahrungsmittel und bei schlechten hygienischen Bedingungen übertragen. Sie heilen in der Regel ohne Behandlung aus. Hepatitis B, C und D dagegen werden durch direkten Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten weitergegeben. Jeder zwölfte Mensch auf der Welt leidet an chronischer Hepatitis B oder C, die einer möglichst frühen ärztlichen Behandlung bedürfen. Mit einem einfachen Bluttest können viele Lebererkrankungen erkannt werden. Vor allem der GPT-Wert (Glutamat-Pyruvat- Transaminase) ist dabei wichtig: Ist dieser erhöht, sollte die Ursache dafür auf jeden Fall abgeklärt werden.

Impfschutz gegen Hepatitis B

Die Hepatitis B gehört zu den weltweit häufigsten Virusinfektionen und ist vor allem durch Blut, Speichel, Urin und Samenflüssigkeit übertragbar. Das Hepatitis-B-Virus ist um ein vielfaches ansteckender als HIV. Die chronische Hepatitis B verläuft schleichend und zeigt oft über Jahre keine eindeutigen Symptome. Dies führt dazu, dass viele chronische HBV-Infektionen nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Viele Betroffene ahnen nichts von ihrer Infektion. Nur wer weiß, dass er infiziert ist, kann andere vor einer Ansteckung schützen. Seit 1995 gibt es bereits eine sichere und effektive Impfung, die für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen wird. Die Kosten für die Schutzimpfung gegen Hepatitis B werden für familienversicherte Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) von der BKK Pfalz übernommen. Eine Auffrischung sollte alle 10 Jahre erfolgen.

Was Ihrer Leber gut tut

Legen Sie falsche Gewohnheiten ab, regeneriert sich die Leber häufig überraschend schnell und wird es Ihnen mit mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit danken:

  • Achten Sie auf Ihr Normalgewicht
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund
  • Kontrollieren Sie Ihren Alkoholkonsum
  • Beiben Sie fit und bewegen Sie sich ausreichend
  • Meiden Sie Schadstoffe (Rauchen, Medikamente, Drogen)
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