Wohlfühlen in der Schwangerschaft
- Datum:
- 04. September 2024
- Lesezeit:
- 4 min
Sport & Fitness in der Schwangerschaft
Richtig angewendet bringen Sport und Bewegung, gerade auch während der Schwangerschaft, einige Vorteile mit sich. So kann sportliche Betätigung, neben geistiger Entspannung und Spaß, vor allem auch dazu beitragen, den Kreislauf sowie die Muskeln und Bänder auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Damit Sie und Ihr Kind die Bewegung gut vertragen, gibt es aber einiges zu beachten.
Sportarten für Schwangere
In der Schwangerschaft ist vor allem „leichter“ Sport zu empfehlen, der Muskeln und Bänder auf eine schonende Weise mit einbezieht. Walking, Radfahren und Spazierengehen sind daher sportliche Bewegungsformen, die Ihnen guttun. Besonders empfehlenswert sind Aquafitness und Schwimmen. Auch Yoga ist ideal und hat neben der sportlichen auch eine angenehm entspannende Wirkung.
Auf Risikosportarten besser verzichten
Ihrem Körper und Ihrem Kind zuliebe sollten sie während der Schwangerschaft auf einige Sportarten besser verzichten bzw. diese umgestalten. So ist Gerätetraining nur bedingt empfehlenswert und sollte gut durchdacht werden. Sprechen Sie bei Unsicherheiten mit Ihrem Ärztin bzw. Ihrem Arzt.
Auf Sportarten, bei denen ein erhöhtes Sturz- und Verletzungsrisiko besteht, sollten sie allerdings gänzlich verzichten. Snowboarden, Freeclimbing, Reiten, Eislaufen und viele Ballsportarten sind daher während der Schwangerschaft nicht geeignet.
Hören Sie auf Ihren Körper!
Der wichtigste Tipp aber: Hören Sie auf Ihren Körper und seine Signale. Und nehmen Sie diese ernst. Während der Schwangerschaft ist Ihr Körper auch ohne Sport sehr gefordert. Achten Sie daher auf Ihre persönlichen Grenzen und gönnen Sie Ihrem Körper auch die notwendigen Ruhepausen.
Entspannung
Auch wenn es Ihnen nicht jederzeit bewusst ist, so haben viele Abläufe im eigenen Körper auch stets eine direkte Auswirkung auf den jungen Nachwuchs. Stress sowie körperliche und psychische Belastungen haben daher direkte Auswirkungen auf das Kind. Das Ungeborene reagiert, zum Beispiel mit erhöhtem Herzschlag, unmittelbar auf solche Belastungen. Sie sollten daher auf ausreichende Erholung und Entspannung achten.
Zeit für mich/uns
Sich selbst Freiräume zu schaffen ist meist leichter gesagt als getan. Aber schon 5 bis 10 Minuten Entspannung können helfen, den Stress zu reduzieren. Gönnen Sie sich und Ihrem kleinen Nachwuchs regelmäßig Pausen, indem Sie zum Beispiel einige Atemübungen durchführen, einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen, sich massieren lassen oder einen Yoga-Kurs besuchen.
Besonders in den Wochen vor der Geburt sollten Sie sich ausruhen und Kraft schöpfen. Entspannen Sie doch bei einem guten Buch und einer Tasse Tee auf dem Sofa, gönnen Sie sich eine halbe Stunde Mittagsschlaf oder lassen Sie wohltuende Musik auf sich wirken.
Ausgeglichenheit und innere Balance helfen Ihnen und Ihrem Kind, denn: Je ausgeglichener Sie sind, desto geborgener fühlt sich der kleine Nachwuchs in Ihrem Bauch.
Essen für zwei?!
„Iss doch noch ein bisschen was. Du musst ja jetzt für zwei essen!“ Mit diesem Mythos haben Sie sich vielleicht auch schon auseinandersetzen müssen. Fakt ist jedoch, dass Sie während der Schwangerschaft nicht die doppelte Menge an Nahrung verspeisen müssen.
In den ersten drei Monaten ist der Energiebedarf Ihres Körpers sogar völlig unverändert. Ab dem 4. Monat wird empfohlen, etwa 200 bis 300 Kilokalorien mehr pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht zum Beispiel einem mit Putenbrust belegten Brot und einem Apfel. Ihr Kalorienbedarf erhöht sich also gerade mal um circa zehn Prozent.
Folsäure, Jod & Co.
Eine Ausnahme bildet jedoch Ihr Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen, denn dieser ist in den Schwangerschaftsmonaten deutlich erhöht. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist deshalb besonders wichtig, damit Ihr Körper und Ihr Kind ausreichend mit Folsäure, Eisen und Jod versorgt sind. Mangelerscheinungen bei diesen Vitaminen und Mineralstoffen können sonst zu massiven gesundheitlichen Problemen führen. Sollten bei Ihnen Anzeichen für einen Mangel bestimmter Stoffe auftreten, wird Ihr behandelnder Arzt Ihnen Rat geben, wie Sie zusätzliche Nährstoffe aufnehmen können.
Erhöhter Flüssigkeitsbedarf
Neben den Vitaminen und Mineralstoffen ist in der Schwangerschaft auch der Flüssigkeitsbedarf erhöht. 2 bis 3 Liter sollten es in diesen Monaten sein. Am Besten sind natriumarmes Mineralwasser, verdünnte Säfte und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees geeignet. Mit koffeinhaltigen Getränken sollten Sie sich hingegen zurückhalten.
Ungewöhnlicher Appetit
Außergewöhnliche Kombinationen von Nahrungsmitteln, unstillbare Heißhungeranfälle oder plötzliche Abneigung gegen Lebensmittel, die Sie zuvor gerne mochten — in der Schwangerschaft kann Ihr Appetit Achterbahn fahren. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Ihr Hormonhaushalt ist eben vollkommen umgeworfen.
Wenn Sie nichts von alledem bestätigen können, ist es aber auch nicht schlimm: Viele Frauen verspüren auch währen der Schwangerschaft keine besondere Lust auf die berühmten sauren Gurken.