Kinderaugen
- Datum:
- 15. August 2024
- Lesezeit:
- 3 min
Kurzsichtigkeit nimmt weltweit zu. Häufig entwickelt sie sich bereits in der Kindheit. Dafür gibt es verschiedene Gründe – vom Dauerblicken auf Bildschirme bis zum Mangel an Tageslicht. Vorbeugen ist eigentlich ganz einfach: ausgiebig draußen spielen.
90 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen wir über unsere Augen auf. Damit diese sich gesund entwickeln, hilft Abwechslung für die Augen schon von klein auf: vom bunten Mobile über dem Wickeltisch bis zum täglichen Spaziergang draußen in der Natur, wo es immer Neues zu entdecken und erkunden gibt. Der häufige Wechsel zwischen nahem und fernem Sehen tut den Augen gut.
Besonders wichtig ist dabei das Tageslicht. Es hemmt bei Kindern das Längenwachstum des Augapfels und verringert damit das Risiko der Kurzsichtigkeit. Fachleute vermuten zudem, dass häufiges langes Spielen an Bildschirmen Kurzsichtigkeit ebenfalls begünstigt. Also: Nichts wie raus in die Natur! Mindestens eine Stunde am Tag draußen zu verbringen, ist die beste Präventionsmaßnahme.
Regelmäßiger Augen-Check
Kinder können Sehprobleme oft selbst nicht zum Ausdruck bringen. Daher sind die regelmäßigen Sehtests im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt wichtig. Mögliche Sehstörungen können so frühzeitig erkannt werden. Von ihren Entwicklungsschritten beim Sehen hängt ab, ob Kinder neue Fähigkeiten erlangen, sie zum Beispiel fit im Straßenverkehr sind oder in der Schule gut mitkommen. Gehen Sie daher im Zweifel mit Ihrem Kind lieber einmal mehr zur Kontrolle. Der Berufsverband der Augenärzte rät, alle Kinder spätestens im Alter von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren in einer Augenarztpraxis vorzustellen. Gab es in der Familie bereits Fälle von Fehlsichtigkeit, Schielen oder anderen Augenerkrankungen, sollten die Kinder schon mit sechs bis neun Monaten augenärztlich untersucht werden.
Die Entwicklung des kindlichen Sehvermögens
Babys kommen extrem kurzsichtig zur Welt. Bis zu einer Entfernung von etwa 30 Zentimetern sehen sie nur Hell-Dunkel-Kontraste. Das Auge ist das wichtigste Fenster zur Welt - aber Babys müssen sich diese Welt erst nach und nach und wohldosiert erobern. Das hat die Natur geschickt arrangiert: Denn könnten sie von Anfang an sehen wie Erwachsene, wäre die Flut der Eindrücke nicht zu verarbeiten. Außerdem muss sich das Zusammenspiel von beiden Augen, Muskeln, Sehnerv und Gehirn erst noch entwickeln. Mit etwa vier Monaten kann ein Baby Farben vollständig sehen und ihre Signalwirkung verstehen. In diesem Alter können Babys sogar schon Lieblingsfarben haben. Laut einer britischen Studie sind das vor allem helle Farben wie Orange, Lila und Rot. Diese Farben erleichtern die Unterscheidung von Formen.
Ab etwa sieben Monaten gewinnt das Sehen des Babys so weit an Tiefe, dass es abschätzen kann, wohin es krabbelt. Seine Sehkraft beträgt jetzt etwa 30 bis 50 Prozent der eines Erwachsenen. Das Wachstum des Augapfels ist übrigens individuell sehr unterschiedlich. Manche Kinder haben bereits mit vier Jahren eine hundertprozentige Sehschärfe, andere erst mit neun Jahren. Im Alter von zehn bis zwölf Jahren ist das kindliche Sehvermögen voll entwickelt. Kinder sehen dann räumlich so gut wie Erwachsene und haben ein Gesichtsfeld, das dem eines Erwachsenen entspricht.
Starke Kids – unsere Premiumvorsorge für Kinder
Im Rahmen der erweiterten Vorsorgeuntersuchungen werden Augenuntersuchungen bereits zwischen dem 5. und 14. Lebensmonat und dann noch einmal zwischen dem 20. und 50. Lebensmonat durchgeführt. So können Sehstörungen früh erkannt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.
Zuschuss
Die BKK Pfalz beteiligt sich mit einem Zuschuss an Brillengläsern und Kontaktlinsen für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die genaue Höhe richtet sich nach Stärke und Beschaffenheit der Gläser.