Das Gehirn
- Datum:
- 15. August 2024
- Lesezeit:
- 2 min
Was das menschliche Gehirn leistet, ist faszinierend. Vor allem wenn man bedenkt, welche Vielzahl an immer wieder neuen Anforderungen in unserer komplexen Welt auf das Denkorgan einprasseln.
Unsere Vorfahren mussten vergleichsweise über simple Dinge nachdenken wie Feuermachen oder die nächste Bärenjagd. Heute muss ein Mensch eine ungleich größere Menge an Informationen und Nachrichten über viele unterschiedliche Kanäle verarbeiten und einschätzen. Interessanterweise scheint das menschliche Gehirn aber mit den Anforderungen zu wachsen. Wissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz fanden heraus, dass die Gehirnmasse beim Menschen innerhalb des letzten Jahrhunderts kontinuierlich zunahm – und damit auch in kleinerem Umfang der Intelligenzquotient (IQ).
Aufbau des Gehirns
Das Gehirn ist hierarchisch aufgebaut: Das Großhirn, die oberste Entscheidungszentrale, ähnelt in Aufbau und Struktur einer Walnusshälfte. Das Zwischenhirn ist eine Art vorgeschaltetes Sekretariat: Hier kommen Informationen aus den Sinnesorganen an und werden, wenn sie wichtig erscheinen, nach „oben“ weitergeleitet. Hypothalamus und Hypophyse steuern dafür recht eigenständig den Hormonhaushalt. Das Kleinhirn wiederum ist mit der Koordination unserer Bewegungen befasst. Es meldet an das Großhirn, wie unsere Lage im Raum ist, um so das Gleichgewicht zu steuern. Das Nachhirn ist das verlängerte Rückenmark. Es regelt lebenswichtige Grundfunktionen wie Atmung, Herzschlag und Reflexe.
Milliarden von Geistesblitzen
Das Gehirn mit all seinen sprichwörtlichen Windungen und geschätzten 100 Milliarden Gehirnzellen und Billionen von Zellverknüpfungen ist in seiner Funktionsweise weitgehend erforscht. Jede menschliche Regung, jede Äußerung, jeder Gedanke und jede Emotion entspringt einer sehr komplexen „Entscheidung“ des Gehirns, an der bis zu 200 Milliarden Nervenzellen in ganz unterschiedlichen Hirnregionen beteiligt sind.
Mediziner können die beteiligten Hirnareale in einer funktionellen Magnetresonanztomografie des Gehirns veranschaulichen. Das ist auch für Krankheiten des Gehirns relevant: Man weiß, dass zum Beispiel die Alzheimer-Demenz im Hippokampus beginnt. Dort werden auch unsere Erinnerungen und Erfahrungen gespeichert. Das ist der Grund, warum sich Betroffene bei fortschreitender Erkrankung nicht mehr orientieren können und die Erinnerungsfähigkeit verlieren.
Das Gehirn braucht laufend Nahrung
Für diese komplexe Denkarbeit braucht das Gehirn ständig Sauerstoff und Glukose (Blutzucker). Fast ein Viertel des gesamten Energiebedarfs eines Menschen entfällt auf das Gehirn. Die Glukosemenge, die wir mit der Nahrung aufnehmen, kommt sogar überwiegend dem Gehirn zugute. Das Gehirn wird über die Halsschlagader und über einen gut geschützten Gefäßring laufend mit Blut versorgt, damit es nicht zu einer Unterversorgung kommt.