Alchemilla Vulgaris

Der Frauenmantel

Die Pflanze Frauenmantel Die Pflanze Frauenmantel
Datum:
15. August 2024
Lesezeit:
2 min

Der Frauenmantel hat es in sich: Seine wohltuende Wirkung beruht auf einem ganzen Cocktail an Inhaltsstoffen, die bei unterschiedlichsten Beschwerden helfen können.

Seine Blätter ähneln dem wehenden Mantel einer Frau, seine breitgefächerte Wirkung war schon unseren Vorfahren bekannt. Die Heilpflanze enthält Tannine (Gerbstoffe), Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Glykoside und Saponine sowie ätherische Öle. Entsprechend sind ihre Eigenschaften: zusammenziehend, entzündungshemmend, wundheilend und schmerzstillend. Frauenmantel kommt traditionell bei kleinen Wunden, Erkältungskrankheiten, Zahnfleischentzündung oder Rheuma zum Einsatz. Wissenschaftlich nachgewiesen ist seine Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden.

Lindert Frauenleiden

In der Naturheilkunde wird Frauenmantel seit Langem als ein Heilkraut beschrieben, das Frauen wie ein „Mantel“ schützt. Hildegard von Bingen empfahl es im 12. Jahrhundert bei Regelschmerzen, Weißfluss bei jungen Mädchen und Wechseljahresbeschwerden. Eine Empfehlung, der Frauen auch heute noch folgen und Tee oder Bäder mit Frauenmantel als lindernd empfinden. Anwenden kann man ihn als frisches Kraut – Blätter sammelt man am besten im Sommer vor der Blüte – oder getrocknet aus streng kontrolliertem Arzneipflanzenanbau. Die Homöopathie setzt Frauenmantel auch bei zyklusbedingten Kopfschmerzen und Migräne ein.

Gold wert: die „kleine Alchemistin“

Frauenmantel ist europaweit bis in die Höhenlagen auf Wiesen, Weiden und an Waldrändern verbreitet. Charakteristisch sind seine winzigen gelbgrünen Blüten, die ab Mai an langen Stängeln in kleinen Rispen wachsen. In seinen kelchartig gewölbten Blättern sammeln sich Tautropfen, die golden schimmern. Damit experimentierten Alchemisten und erhofften sich, das Geheimnis der Goldherstellung oder ein Elixier der ewigen Jugend zu finden – vergebens. Alchemilla vulgaris, der lateinische Name des Frauenmantels, geht darauf zurück. Und auch ihr altdeutscher Name „Sinnau“ spielt darauf an: „Sin“= immer, ewig und „au“=Wasser.

Zubereitung

Tee: Ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Kraut oder eine kleine Handvoll frische Blätter mit siedendem Wasser übergießen. Zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen und anschließend durch ein Teesieb abseihen. Bei akuten Beschwerden ein, zwei Tassen warmen Tee ungesüßt trinken.

Bäder: Für Sitz- oder Vollbäder den Frauenmantel über Nacht in kaltem Wasser ziehen lassen. Am Morgen kurz aufkochen, abseihen und als Badezusatz verwenden. Für ein Sitzbad reichen zwei Handvoll.

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