Wassertreten
- Datum:
- 14. August 2024
- Lesezeit:
- 2 min
Machen Sie’s bei den ersten warmen Sonnenstrahlen einfach wie die Kinder: raus aus Schuhen und Strümpfen und rein mit den Füßen ins nächste Nass, ein Bach, ein seichtes Flussufer. Einfach herrlich!
Lebenselixier Wasser
Intuitiv zum Wasser hingezogen fühlte sich seinerzeit auch Sebastian Kneipp. Der angehende Priester war schwer an Tuberkulose erkrankt und versuchte, sich mit Kaltwasser-Anwendungen selbst zu kurieren. In einem Buch des Arztes Johann Siegmund Hahn hatte er von der Heilkraft kalten Wassers gelesen – und griff nun nach diesem letzten Strohhalm. Denn seine Krankheit galt Mitte des 19. Jahrhunderts als unheilbar. Kneipp hatte Erfolg! Er überwand sein Leiden, heilte andere Schwerkranke und entwickelte eine eigene Theorie und Lehre zur Wasserkur.
Mehr als nur prickelnd: Kneippen
Beim „Kneippen“ geht es darum, mit einem kurzen Kältereiz im Körper positive Reaktionen hervorzurufen. Das erfrischt und belebt nicht nur die Haut, sondern regt Kreislauf und Nervensystem an und stärkt langfristig das Immunsystem. Zu den Wasseranwendungen nach Sebastian Kneipp gehören kalte Güsse, Wickel und Auflagen, Teil-, Voll- und Wechsel-Bäder.
Wassertreten im Storchengang
Sind Sie auf den Geschmack gekommen, barfuß im kalten Bach? Dann können Sie die Hosenbeine hochkrempeln und auch einmal die wohl bekannteste Kneipp’sche Wasseranwendung ausprobieren: das Wassertreten. Zugegeben: Der erste Schritt in die Wassertretstelle mit eiskaltem, fast knietiefem Wasser kostet etwas Überwindung. Doch es lohnt sich! Denn das anregend prickelnde Gefühl sorgt schnell für gute Laune. Erwiesen ist: Wassertreten härtet ab, regt den Kreislauf und den gesamten Stoffwechsel an, fördert die Durchblutung und kräftigt die Venen. Eine Steigerung zum Wassertreten können Sie übrigens unter einer Walddusche ausprobieren, zum Beispiel unter der historischen Walddusche im Hainbachtal bei Gleisweiler in der Pfalz. Ein herrliches Sommervergnügen! Mehr Infos im Internet unter www.walddusche.de.
Kneippen – so geht's
Schreiten Sie im Storchengang durch das kalte Wasser und ziehen dabei jedes Bein mit nach unten gebeugter Fußspitze komplett heraus. Für Kinder ist das ein lustiges Spiel, wenn sie sich erst einmal an den Kältereiz gewöhnt haben. Wird der Reiz zu stark, gehen Sie aus dem Wasser. Anschließend die Nässe nur mit den Fingern abstreifen. Gehen Sie ein wenig herum oder machen Sie Fußgymnastik; dadurch werden die Beine wieder angenehm warm.