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Wer kennt es nicht: Man denkt an nichts Böses, und in oft unpassenden Situationen ist er einfach da, der Schluckauf. Er wird meist durch eine Reizung des Zwerchfells ausgelöst, bei dem sich dieses ruckartig zu- sammenzieht und verkrampft. In der Folge verschließt sich schlagartig die Stimmritze im Kehlkopf und verhin- dert, dass zu viel Luft auf einmal einströmt. Die schon eingeatmete Luft stößt gegen die geschlossenen Stimm- lippen, und es entsteht das typische Hicksen.
Ursachen der Reizung
Der Zwerchfellnerv wird häufig durch einen überblähten Magen gereizt. Vielleicht war die letzte Mahlzeit zu groß, oder durch hastiges Essen und Trinken – insbesondere von kohlensäurehaltigen Getränken – ist zu viel Luft im Magen gelandet. Aber auch Alkohol, emotionale Belas- tungen und ein schneller Wechsel von heißen und kalten Speisen erhöhen die Reizbarkeit des Zwerchfells.
Tipps gegen das Hicksen
Schluckauf verschwindet in den meisten Fällen von selbst wieder. Aber viele können es nicht abwarten. Sie vertrauen dann zum Teil auf kuriose Gegenmittel – aber wer will schon einen Kopfstand machen, sich erschrecken lassen oder Zungenbrecher aufsagen? Diese Tipps sind leichter zu handhaben und sehr nützlich:
● Tief einatmen, den Atem für einige Sekunden anhalten und langsam ausatmen. Das beruhigt das Zwerchfell.
● Atmen Sie in eine Tüte ein und aus. Ihr Atemreflex sorgt dafür, dass Sie nach dieser eingeschränkten Atmung wieder tief Luft holen und sich die Atmung normalisiert.
Zwerchfell ScanLuftröhareu: f!
hluck
Meist harmlos, aber lästig überkommt uns ein plötzliches Hicksen. Doch warum? Wir haben uns schlaugemacht und geben Tipps gegen den Schluck- auf.
● Halten Sie die Nase zu und versuchen Sie, die im Körper befindliche Luft herauszudrücken.
● Beugen Sie sich im Sitzen nach vorne und ziehen Sie die Knie zur Brust. Der Druck auf den Brustraum kann das Hicksen stoppen.
● Lachen aktiviert und lockert das Zwerchfell.
Leidensrekord
Laut Guinness-Buch der Rekorde litt der Amerikaner Charles Osborne 69 Jahre unter Schluckauf. Er soll zwi- schen 1922 und 1990 schätzungsweise 430 Millionen Mal gehickst haben. Ein Jahr vor seinem Tod mit über 90 Jahren hörte der Schluckauf plötzlich wieder auf.
Wann zur Untersuchung?
Hält Schluckauf über Stunden an, kommt er häufig vor oder wird er von anderen Symptomen wie etwa Sodbren- nen, Schwindel, starken Kopfschmerzen oder Seh- und/ oder Sprechstörungen begleitet, könnte er auf eine Er- krankung hindeuten. Suchen Sie dann umgehend eine Arztpraxis auf.
Trainingszweck
Es ist nicht eindeutig geklärt, wofür Schluck- auf gut ist. Fest steht, dass schon Babys im Mutterleib hicksen. Vermutlich dient es dem Trainieren des Atemreflexes und verhindert, dass das Kind Fruchtwasser einatmet.