Page 11 - BKK Pfalz Gesundheit 2023-3
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  BKK PFALZ 11
   Mehr Nebenwirkungen
bei Frauen
Gleiche Medikamente können bei Männern und Frauen sehr unter­ schiedlich wirken. So leiden Frauen häufiger an Nebenwirkungen – eine Folge der häufig unzureichenden Studienlage bei Medikamenten. Frauen sind durchschnittlich leich­ ter und kleiner als Männer, außer­ dem leert sich der Magen bei ihnen langsamer. Er nimmt die Wirkstoffe also länger auf, wodurch sich die Gesamtdosis eines Medikaments erhöht. Auch hormonelle Schwan­ kungen können die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen.
Ein Medikament, das auf Männer und Frauen völlig unterschiedlich wirkt, ist zum Beispiel Aspirin: Bei Männern hilft es außer gegen Schmerzen vorbeugend gegen Herz­ infarkt, bei Frauen fehlt diese zu­ sätzliche Wirkung.
Geschlecht hat Einfluss auf die Diagnose
Auch die Diagnose von Krankheiten hat mit festgeschriebenen Ge­ schlechterrollen zu tun. Das könnte erklären, warum eine Depression
Quellen (u. a.):
www.aerztinnenbund.de/downloads/3/ FR.Gendermedizin.pdf
bei zwei­ bis dreimal so vielen Frauen wie Männern diagnostiziert wird. Angehörige des „starken Ge­ schlechts“ spielen ihre Symptome häufig herunter und werden auch von Ärzt*innen anders wahrgenom­ men. Im Vergleich zu Frauen wird bei ihnen insgesamt seltener eine psychosomatische Diagnose ge­ stellt, dafür werden sie häufiger organisch untersucht.
Gendersensibilität im Koalitionsvertrag
Um gegen solche Schwächen in der medizinischen Versorgung anzu­ gehen und das Bewusstsein für
die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu schärfen, ist im Koalitionsvertrag der Bundesregie­ rung ein Ausbau der Gendermedizin vorgesehen: Sie soll Teil des Medi­ zinstudiums und der Ausbildungen der Gesundheitsberufe werden. Ein Vorhaben, von dem Männer und Frauen gleichermaßen profitieren.
 Gendermedizin: Definition, Geschichte und Beispiele.
www.heilpraxisnet.de/ganzheitliche­medizin/ gendermedizin­definition­geschichte­beispiele/
Gender Medizin – eine gerechte Medizin für alle.
www.ndr.de/nachrichten/info/Gender­Medizin­ eine­gerechte­Medizin­fuer­alle,gendermedizin102.html


















































































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