Page 9 - BKK Pfalz Gesundheit 2018-2
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BKK PFALZ 9
Dr. Marion Reddy (r.), Neurochirurgin, und Dr. Iris Zachenhofer, Neurochirurgin und Psychiaterin, haben einen Abnehm- plan entwickelt, dem auch das Gehirn gerne folgt.
VERÄNDERUNGEN FUNKTIONIEREN
Die gute Nachricht: Wir können sowohl unser Essverhalten umpro- grammieren als auch die Reaktio- nen unseres Körpers beeinflussen, wenn wir uns Zeit nehmen und unser Gehirn nicht unter
Stress setzen. „Das Ge-
hirn muss sich mit jeder
Änderung erst anfreunden
und darf sie nicht als Be-
drohung empfinden. Deshalb ist un- sere Methode auf 12 Monate und 12 Level angelegt“, so Dr. Zachen- hofer. Die „Umprogrammierung“ beginnt mit einfachen Übungen, die sich im Schwierigkeitsgrad langsam – sozusagen in gut verdaulichen Portionen – steigern.
LANGSAM,
ABER SICHER VORAN
Im ersten Monat, also auf Level 1, geht es nicht darum, Kalorien zu sparen oder gesünder zu essen, sondern uns bewusst zu machen, was wir eigentlich essen und wa- rum. Die Autorinnen empfehlen, ein Ernährungstagebuch zu führen, um den Status quo zu erfassen. Hier ist Mut zur Ehrlichkeit gefragt. Ergänzende Fragen – etwa, wie wir uns beim Essen fühlen oder ob wir gerne unbeobachtet bleiben wollen – lassen schnell erahnen, welche emotionale Tiefe schon auf Level 1 erreicht werden kann.
HILFREICHE KOST
Auf Level 3 darf immer noch genau- so viel und oft gegessen werden wie bisher. Allerdings werden sehr kalorienreiche Lebensmittel durch schlankere Alternativen ersetzt. Jetzt kommt es darauf an, leckeren Ersatz zu finden, damit ein Gefühl von Entbehrung gar nicht erst ent- steht. Zum Glück gibt es im Buch köstliche Vorschläge und eine Menge Infos über die Auswirkungen eines hohen Blutzuckerspiegels, den man mit den richtigen Lebens- mitteln einfach verhindern kann.
WAS ALLES AM
GEWICHT HÄNGT
Interessant ist auch, was noch alles Einfluss nimmt auf unser Ge- wicht: wenig Schlaf zum Beispiel. Schlafmangel führt zu weniger Mus-
tisch ab, wir haben es in unseren Basalganglien einprogrammiert“, erläutert Dr. Reddy.
Wer sich auf jedes Level freudig ein- lässt, wird feststellen, dass nicht Entbehrungen zum Ziel geführt haben, sondern ein neu erlernter liebevoller Umgang mit sich selbst
Schritt für Schritt Gewicht verlieren.
dem Essen einen ganz neuen – nicht ganz so wichtigen – Stellenwert ge- geben hat und so manche tröstende Kalorie nicht mehr nötig ist.
BUCHTIPP
Iris Zachenhofer und Marion Reddy: Slow Slim. Der 12-Monats-Plan für sanftes Schlankwerden und Schlankbleiben.
Verlag: edition a, 271 Seiten, 21,90 Euro
Stufenweise zu weniger Gewicht
kelmasse und mehr Kör- perfett. Die Autorinnen for- dern den Leser aber auch auf, sich mit den Beweg- gründen für die eigene zu
üppige Ernährung zu beschäftigen: Wer oder was hat unser Essverhal- ten in der Kindheit beeinflusst? Wie empfanden wir die Mahlzeiten in der Familie, als wir klein waren?
BEWEGUNG
IST AUCH DABEI
Weil muskulöse Menschen einfach mehr schlemmen dürfen und Bewe- gung zusätzlich Kalorien verbrennt, kommen wir am Sport nicht vorbei. Aber auch hier gilt: langsam star- ten. Auf Level 5 reichen noch zehn Minuten am Tag. Erlaubt ist, was wirklich Spaß macht, und mit kreati- ven Vorschlägen wird nicht gegeizt: Springen Sie doch mal wieder bei Regen über Pfützen! „Grundsätzlich gilt immer: Eine Änderung, die uns guttut, wird einen Monat lang prak- tiziert, bevor wir uns Neues vorneh- men. Das löst keinen Stress aus und kostet kaum Selbstüberwin- dung. Nach einem Monat läuft das neue Verhalten dann fast automa-


































































































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